MWConn schneller beenden

[bert33]

Erst mal ein großes Lob an den Autor dieses Programms. Ich finde es in großen Teilen hervorragend und es passt vieles zu meinen Bedürfnissen.

An folgender Stelle wünsche ich mir eine Verbesserung:
Das Programm braucht mit meinem Vodafone UMTS-Stick (Huawei) ziemlich lange (manchmal über 10 Sekunden) um sich zu schließen nachdem man auf das "Schließen-Kreuz" rechts oben geklickt hat. Dauert das Resetten des Modems so lange? Kann man das abkürzen?

Das zweite was mir auffällt ist, dass es auch mehrere 10 Sekunden dauert, bis beim Starten eine Verbindung aufgebaut wird. Dagegen geht der Wechsel zwischen den Funkzellen im Zug quasi ohne Verzögerung. Gibt es eine Chance zur Verkürzung der Startphase?

[Hammergott]

Hallo bert33,

ich bin nicht der Autor, daher kann ich nicht explizit sagen woran die Verzögerungen liegen,

ich vermute aber mal aus meinen damaligen Erfahrungen mit analogen- und ISDN-Modems,

das das einfach mit dem Abarbeiten der AT-Befehle (Steuerbefehle) des Modems zu tun hat

und es mehr oder weniger normal ist. Ein Modem wird komplett über diverse solche AT-Befehle

gesteuert und braucht (von Modem zu Modem sicher etwas unterschiedlich) Zeit um auf jeden

dieser Befehle zu Reagieren, entweder mit einer Info, einem Status oder einfach der Ausführung

eines Befehls (Anwahl/Abwahl)!

MfG

Hammergott

[bert33]

Mich wundert nur, warum ein simples Beenden eines Programms und einer Verbindung 10 Sekunden dauert. Kein anderes meiner Programme legt solche Wartezeiten vor. Was würde denn passieren, wenn man ein schnelleres Beenden erzwingen würde (z. B. indem man dem Rechner den Strom entzieht)?

[lagoon]

... Was würde denn passieren, wenn man ein schnelleres Beenden erzwingen würde (z. B. indem man dem Rechner den Strom entzieht)?

... ein unkontrollierter Systemabsturz vielleicht ...

[Hammergott]

@lagoon LOL

@bert33 Je nachdem was aktiviert ist in der Config, eventuell nicht geschriebene Daten (connlog, timelog, servilog etc.)

oder deren zerstörte Dateien, wie halt auch sonst in Windows möglich (verlorene Daten, Dateien, defekte Registry)!

MfG

Hammergott

P.S.: Wenn du den Strom kappts, ok dann Stick ohne Strom = Internet weg, wenn nur MWconn "gewaltsam" beendet

(Taskmanager oder so) dann bleibt Internet on, relevant für User ohne Fullflat!

[Opilionn]

Hallo!
Eure Überlegungen sind richtig.

Verbindungsaufbau

MWconn arbeitet relativ sorgfältig und initialisiert das Modem ordentlich, das heißt, es stellt ein, ob UMTS oder GPRS vorgegeben ist, wie der APN heißt und sendet die PIN. Vorher schaut es in der Registry nach, um welchen Gerätetyp es sich handelt und prüft das dann auch mit entsprechenden Abfragen per AT-Kommando. Schließlich wartet das Programm ein paar wenige Sekunden, bevor es die Verbindung aufbaut, um sicher zu gehen, dass das Signal stabil ist.

Die Alternative wäre, sich drauf zu verlassen, dass alle Einstellungen im Modem schon irgendwie stimmen werden und die Verbindung "kalt" zu starten. Hab mir sogar mal überlegt, einen solchen Schnell-Modus einzubauen, aber es erschien mir dann doch zu riskant. Eine falsche PIN kann zum Sperren der Karte führen, ein falscher APN zu höheren kosten usw.

Verbindungsende

Auch hier gibts verschiedene Gründe:

MWconn "redet" ja dauernd mit dem Modem (Signalstärkeabfrage und diverse andere Dinge), das heißt, es dauert manchmal eine Sekunde, bevor eine solche Abfrage sauber beendet werden kann.

Dann führt MWconn den Verbindungsabbau "sauber" durch, das heißt, es ruft die zugehörige Disconnect-Funktion von Windows auf. Diese Funktion braucht manchmal unheimlich lange. Microsoft empfiehlt, diesen Verbindungsabbau nicht zu unterbrechen, damit die Verbindung geordnet beendet wird und nicht quasi "halbtot" weiterläuft. Es gibt nur eine Situation, in der MWconn auf diesen geordneten Verbindungsabbau verzichtet und die Aufgabe Windows überlässt: beim Runterfahren des PCs (bzw. bei Sessionende oder Ruhezustand). Seltsamerweise gehts dann schneller.

Allgemein

Wenns euch genauer interessiert, wo die meiste Zeit verbummelt wird, dann schaltet das Serviceprotokoll ein: http://www.mwconn.info/wiki/index.php/Serviceprotokoll
Am Anfang jeder Zeile befindet sich ein dreistelliger Zeitstempel, die laufende Zeit in zehntel Sekunden festhält. Auch seht ihr dann, was MWconn so mit dem Modem quatscht.

Falls hier bei einem bestimmten Kommando recht große Zeitlücken auftauchen, läuft möglicherweise wirklich was falsch. Dann sollten wir uns das genauer anschauen.


Schöne Grüße
Opilionn

[bert33]

Vielen Dank für diese detaillierte Antwort und den Einblick in MWConn. Drei Fragen habe ich noch:

1) An welchem Eintrag erkenne ich im Protokoll, dass nun das Beenden eingeleitet wird?

2) Könnte man das Programm schneller beenden, wenn ich den Stick einfach abziehe? Beim nächsten Start könnte MWConn das Modem ja wieder ordentlich initialisieren. Was würde im schlimmsten Fall passieren, wenn diese Verbindung für Windows "halbtot" weiterläuft?

3) Angenommen, die Zeitverzögerung liegt in der Windows-Routine. Könnte man da was machen?

Der Hintergrund: Ich sitze in der Bahn mit Notebook und laufendem MWConn. Kurz vor dem Halten des Zuges will ich das Notebook in den Ruhezustand fahren und einpacken. Dazu muss ich den Stick abziehen. Sicherheitshalber möchte ich MWConn beenden um nicht versehendlich mit laufendem MWConn ohne Stick wieder zu starten. Wenn das Ganze sich nun hinzieht, laufe ich Gefahr den Zug mit laufendem Notebook unter dem Arm zu verlassen, was der Festplatte nicht gut tut.

[Hammergott]

Hallo bert33,

speziell zu deinem Hintergrund, die "modernen" Notebooks/-festplatten sind recht resistent gegen

solche recht "sanften" Erschütterungen die beim Laufen/Gehen aufs "laufende" Notebook einwirken.

Bin selber häufig mit meinem über 2 Jahre altem Notebook im PKW im "laufendem" Betrieb

unterwegs, wobei beim Fahren noch etwas "härtere" Erschütterungen auf die Komponenten

wirken! Daher bräuchtest du dir Darüber nicht all zu viele Gedanken machen.

MfG

Hammergott

[Opilionn]

Also, in meinem Notebook ist gar keine Festplatte drin, sondern ein SSD. Trotzdem - ich kenn das Problem.
Warum setzt du nicht das Häkchen bei "Programm bei Wechsel in den Ruhezustand beenden" und schaltest in den Ruhezustand, ohne den Stick abzuziehen? Wenn der PC im Ruhezustand ist, kannst du den Stick abziehen. Oder verursacht das dann andere Probleme?

1) An welchem Eintrag erkenne ich im Protokoll, dass nun das Beenden eingeleitet wird?

Gute Frage. Ich glaube, das Programmende beginnt mit "Header in INI-Datei soll neu geschrieben werden.". Ob das Verbindungsende auch eingetragen wird, weiß ich grad nicht auswendig. Vielleicht hats ein anderer User grad im Kopf?

2) Könnte man das Programm schneller beenden, wenn ich den Stick einfach abziehe? Beim nächsten Start könnte MWConn das Modem ja wieder ordentlich initialisieren. Was würde im schlimmsten Fall passieren, wenn diese Verbindung für Windows "halbtot" weiterläuft?

Siehe oben - ich würde einfach in den Ruhezustand schalten und danach den Stick abziehen. Voraussetzung ist allerdings, dass MWconn den Wechsel in den Ruhezustand erkennt und sich vorher beendet. Am besten ausprobieren, manchmal geht das nicht mit der betreffenden Ruhezustand-Teste, sondern nur über die Windows-Funktion (Alt-F4, Umschalttaste-R).

3) Angenommen, die Zeitverzögerung liegt in der Windows-Routine. Könnte man da was machen?

Sehr gute Frage. An Microsoft schreiben?
Du könntest auch in CONFIG.exe auf der Seite "Verbindung" das automatische Verbindungsende deaktivieren. Aber wleche Auswirkung das auf die Datenvolumen-Zähler hat, weiß ich nicht...

Hoffe, ich konnte mehr helfen als verwirren.